Auflösung in Vanille
 
Ein modernes Dixi-Klo im historischen KloHäuschen.
 
Das KloHäuschen - JC Leopold
 
Mit der Implementierung eines neuen, unbenutzten, quasi "reinen" Kunststoff- Klos in einen Raum, der einst menschlicher Bedürfnisbefriedigung diente, wird die alte Funktion des gekachelten Kubus noch einmal wiedergespiegelt, gleichzeitig aber auch aufgehoben.
 
Das neue Häuschen im Häuschen kommt aus den USA, hat als Teil eines Messestands eine Reise durch mehrere Kontinente hinter sich, ist als "mobile Kleinstimmobilie" eine alternative Erscheinungsform des sie umgebenden Raumes.
 
Das KloHäuschen - JC Leopold
 
Das KloHäuschen - JC Leopold
 
Das KloHäuschen - JC Leopold
 
Gewünscht ist mit dem montierten, aber nach allen Seiten hin aufgebrochenen Object Trouvé eine Loslösung von aller Dienstbarkeit, jedem Nutzen, jeder Funktionalität. Darin sind sich Dixi und KloHäuschen ganz einig.
Das Räumchen öffnet sich in den Raum und gleicht sich ihm farblich an. Jeglicher Gebrauchswert verliert in diesem Prozess an Bedeutung. Ursprünglicher Sinn und Zweck lösen sich auf, alles entschwindet in vanille-farbener Mimikry. Der einstige Ort übler Gerüche wird transformiert zur duftig-leichten Erscheinung: Raum als solcher, der sich nach oben hin auflöst, alles hinter sich lässt und überwindet.
 
Die Konjunktion von elementarer Verschränkung und Auflösung wird sinnlich erfahrbar durch die Einbeziehung der transluzenten Glasbausteine in das Objekt. Der ehemalige Sichtschutz wird zum Lichtträger, der den Raum im Raum zur Auflösung anstiftet, zum Ablegen aller Bestimmung und zur Verwandlung in ein bloßes, reines Objekt.
 
Text: B. Kammerer für JC Leopold
 
JC Leopold - Bildhauer - lässt sich immer wieder aufs Neue von gefundenen Materialien und Dingen begeistern, um sie nach vollzogener Verwandlung in die Welt der Kunst zu entlassen. Er lebt und arbeitet in Rottweil und München.
 
Das KloHäuschen - JC Leopold
 

 

 
 
 
  Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle
Ein Projekt des realitaetsbüros, gefördert vom Kulturreferat der LH München.
 
 
   
 
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